Skandinavien Tour 2004

In diesem Jahr ging es in den Sommerferien in den hohen Niorden Europas. Da mein Bruder ein Jahr als "Exchange-Student" in Uppsala gewohnt hat mussten wir natürlich diese Gelegenheit ergreifen und einen Besuch bei ihm mit einer wunderschönen Reise verbinden.
Einen Bericht der gesamten Tour findet ihr hier, in diesem Abschnitt werde ich mich auf die besuchten Freizeitparks konzentrieren.
Als erste Information: Alle der besuchten Parks der Tour arbeiten nach dem "Tivoli-Prinzip", das heisst, man muss einmal Eintritt bezahlen um in den Park zu kommen und hat dann folgende Möglichkeiten: Den drei Parks ist darüberhinuas noch gemein, dass sie jeweils in den Zentren der Städte liegen, also ohne große Umwege und Strecken zu erreichen sind. Daher bietet sich, auch durch die Größe der Parks, immer eine Kombination aus Städte-Sightseeing und Parkbesuch an.
Während unserer Besuche waren leider alle drei Parks sehr gut besucht und es kam zu vereinzelten Warteschlangen an den Attraktionen. Wer allerdings in Deutschland oder anderen Ländern während der Hauptsaison in die Parks geht ist dieses ja gewohnt. Ansonsten sind in den Parks eher mit kurzen Wartezeiten zu rechnen, eben durch das "Tivoli-Prinzip".
Welche der möglichen Varianten für euch am sinnvollsten ist ist eine reine Rechenaufgabe und hängt davon ab, welche Attraktionen ihr wie oft fahren wollt.

Nun geht es aber los mit den einzelnen Stationen:


Skandinavien Park Tour 2004 - Station 1:

Gröna Lund / Stockholm

Der Park "Gröna Lund" liegt im Zentrum von Stockholm auf der Vergnügungsinsel Djurgården in direkter Nachbarschaft zu den Sehenwürdigkeiten Vasa-Museum und dem Freilichtmuseum "Skansens".
Auf einer für einen Freizeitpark recht kleinen Fläche werden euch hier eine Vielzahl an Attraktionen für jeden Geschmack und jede Alterklasse geboten. Es ist sicherlich nicht die Größe, die den besonderen Flair von Gröna Lund ausmacht. Vielmehr ist es der Charme, der durch die vielen "bunt zusammengewürfelten" Attraktionen und Restaurants entsteht und jeden Besucher in seinen Bann zieht.
Bilder und Worte können hier nicht wiedergeben, was genau die Attraktivität diese Parks ist. Ein Besuch lohnt sich aber definitiv und ich verspreche euch, ihr werdet von diesem Park fasziniert sein!

Eine kleine übersicht über einen Teil des Parks. Zu sehen sind die Achterbahnen "Jetline" aus dem Hause Schwarzkopf und die "Vilda Musen", eine im Jahr 2003 eröffnete Bahn der Firma Gerstlauer.
Am rechten Bildrand ist noch der S&S Turm "Katapulten" zu sehen, welcher euch mit einem Abschuss und einem Freefall zwei Programme während einer Fahrt bietet.
Auf dem rechten Bild seht ihr wieder die beiden Achterbahnen und im Vordergrund den Flatride "Extrem", ein Fahrgeschäft welches auch auf vielen Volksfesten zu finden ist.
Auf dem Bild kann man sehr gut erkennen, wie die "Vilda Musen" nachträglich in die bestehende Struktur des "Jetline" integriert wurde und eine Fahrt zu einem besonderen Erlebnis werden lässt. An mehreren Stellen kommt zu nahen Begegnungen der beiden Bahnen und das erhöht den Reiz einer Fahrt um ein Vielfaches.
Einer der Züge von "Jetline" auf dem First Drop der Bahn. Dieser führt einmal aus der ansonsten sehr kompakten Struktur der Bahn hinaus durch ein Gebäude hindurch und als eine weite Schleife wieder zurück zum Lifthill. Dann folgt eine rasante Fahrt durch die vielen Stützen und Verstrebungen der Bahn.
Sehr gut ist zu erkennen, wie die beiden Bahnen "Jetline" und "Vilda Musen" zum Teil die gleichen Stützen benutzen.
Oben links: Vor dem Turm "Katapulten" treffen zwei Züge von "Jetline" auf eine Chaise der "Vilda Musen". Hier sieht man die sehr gute Ausnutzung des vorhandenen Platzes durch drei verschiedene Fahrgeschäfte.
Mitte: Eine "Onride-Aufnahme" von Ulrike und mir im Freefalltower "Fritt Fall". Dieser Turm ist mit ca. 80 Meter Höhe schon eine Herausforderung und verlangt absolute Schwindelfreiheit. Zwei Spuren des Turms sind "normale" Sitzbänke, eine Spur wurde in diesem Jahr durch eine "Tilt-Gondel" ersetzt und bietet nun den Freien Fall nur auf einer Art "Fahrradsattel" und mit frei hängenden Beinen. Dazu wird die Gondel dann auch noch leicht nach vorne gekippt, so dass man direkt in den Abgrund sieht!
Oben Rechts: seht ihr nochmal "Extrem" in Aktion und den "Fritt Fall" in seiner ganzen Größe.
Ein stimmungsvoller Sonnenuntergang über "Gamla Staden" (der Altstadt Stockholms) und dem Gröna Lund. Hier seht ihr, was das Besondere an Gröna Lund ist. Der Park ist an drei Seiten von Wasser umgeben und läst auf diese Weise eine Fahrt auf einem normalen "Kettenkarussel" zu einem tollen Erlebnis werden.
Bei der Aussicht brauche ich ja wohl nichts weiteres zu schreiben...

Wenn ihr einmal Stockholm besuchen solltet kann ich euch einen Abstecher in Gröna Lund nur ans Herz legen. Dieser Park bietet für jeden Geschmack etwas, sei es nun der Thrill auf Fahrgeschäften, die Lust auf köstliche Speisen oder das Interesse an Konzerten und anderen künstlerischen Darbietungen:
Hier findet ihr alles!


Skandinavien Park Tour 2004 - Station 2:

Liseberg / Göteborg

Als zweite Station unserer Park Tour stand Liseberg in Göteborg auf dem Program. Dieser Park macht seinem Namen wirklich Ehre, befindet sich das Gelände doch wieder Mitten in der Stadt auf einem kleinen Berg.
Schon von weitem erkennt man Liseberg, da viele Attraktionen wunderschön in das Gelände eingepasst sind und, durch die Lage an einem Berg, schon aus der Ferne zu sehen sind. Gemeint sind damit vor allem der Aussichtsturm, die beiden S&S Freefall Towers und die Schienen der "Lisebergbanen".
Trotz der Stadtlage ist Liseberg ein sehr "grüner" und "natürlicher" Park und liebevoll in die Umgebung eingepasst. Auch wird hier sehr großer Wert auf die Gestaltung der Attraktionen und eine passende Story gelegt, so z.B. beim Kållorado Rafting, welches durch ein Sägewerk und die skandinavische Natur führt.

Ein echter Klassiker aus dem Hause Schwarzkopf ist die "Lisebergbanen". Diese Bahn ist wunderschön in das Gelände eingebettet und bietet den Mitfahrern eine atemberaubende Fahrt. Zuerst klettert der Zug über den Lifthill steil den Berg hinauf um dann einige Kurven im oberen Teil zu durchfahren. Unter anderem geht es in einer Steilkurve direkt um "Höjd Skraken", einen der beiden S&S Türme. Im Anschluss geht es dann, immer das Gelände ausnutzend, wieder steil und schnell den Berg hinunter.
Hier geht es hinunter. Das Besondere an der Liesbergbanen ist, dass der First Drop nicht, wie bei anderen Bahnen, der höchste und steilste Absturz ist sondern die hohen Abfahrten erst nach der ersten Blockbremse auf die Mitfahrer warten.
Hier sieht man auch recht gut, wie die Bahn in das von der Natur vorgegebene Gelände eingebettet ist. Die "Lisebergbanen" macht von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß und eine Fahrt sollte in keinem Lisebergbesuch fehlen!
Oben Mitte: Einer der beiden S&S Türme des Parks. "Uppskutjet" bietet seinen mutigen Mitfahrern einen schnellen Abschuss in die Höhe, "Höjd Skräcken" dagegen bringt die Fahrgäste langsam zur Turmspitze und lässt sie dann fallen. Da beide Türme auf dem Berg stehen bieten sie eine fantastischen Aussicht über das Parkgelände und die angrenzenden Stadtteile von Göteborg.
Oben rechts: ein kleiner Ausschnitt des Kållorado Rafting. Diese Anlage ist toll thematisiert und bietet eine abwechslungsreiche Fahrt. Aus eigener Erfahrung kann ich euch nur den Tipp geben, alle wichtigen Utensilien wasserdicht zu verstauen. Wenn man Pech hat kann man während eine Fahrt klitschnass werden!
Oben links und rechtes Bild:
Die neueste Achterbahn ist "Balder", eine geniale Holzachterbahn mit einem getwisteten Layout. Diese Bahn ist die steilste Holzachterbahn der Welt und eine Fahrt macht einen Riesenspaß.
Die Bahn bietet Airtime und Speed und sie lässt den Mitfahrern keine Ruhepausen.
Auf diesem Bild kann man die Airtime sogar sehen, die einem "Balder" bietet. Achtet einfach einmal auf die Haare und Gesichter der Mitfahrer...
Die Steilkurve nach dem First Drop und dem ersten Camel Back. Für eine Holzachterbahn bietet "Balder" einmalige Fahrelemente und eine extrem ruhige Fahrt.

Ein Besuch in Liseberg darf in keinem Göteborgbesuch fehlen. Dieser Park ist der flächenmäßig Größte der drei besuchten und bietet die meisten Fahrgeschäfte. Von ruhigen Familienattraktionen bis zur steilsten Holzachterbahn der Welt ist hier für jeden Geschmack etwas zu finden.
Daneben bietet Liseberg eine Vielzahl von weiteren Events an, z.B. Konzerte und Auftritte von bekannten Musikern und Comedians. Auch Spieler kommen in Liseberg nicht zu kurz, der Park bietet neben einem Casino noch viele weitere Möglichkeiten zu "zocken". Daher laufen auch viele Menschen durch den Park und präsentieren Stolz ihre gewonnenen Plüschtiere oder Riesentafeln Schokolade.


Skandinavien Park Tour 2004 - Station 3:

Tivoli / Kopenhagen

Im Zentrum von Kopenhagen, direkt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Rathausplatz, befindet sich einer der ältesten und bekanntesten Freizeitparks der Welt.
Tivoli zu beschreiben oder mit Bilder darzustellen ist beinahe unmöglich, dafür hat der Park zu viele Facetten und bietet seinen Besuchern zu viele Möglichkeiten. Alle Altersschichten finden auf diesem, im Vergleich doch recht kleinen, Gelände ihre Art der Unterhaltung, von Fahrgeschäften über Showangebote bis zu kulinarischen Köstlichkeiten. Der ganze Park ist mit viel Liebe zum Detail gestalteten und bietet verschiedene Themenbereiche.
Die Atmosphäre von Tivoli mit seinen alten Bäumen, seiner Beleuchtung und den vielen Gebäuden kann man nicht wiedergeben. Ein Besuch sollte also auf eurer Liste stehen!

Der weltberühmte Haupteingang ist in meinen Augen einer der schönsten Parkeingänge überhaupt. Neben diesem Eingang gibt es aber noch mehrere weitere Eingänge, durch die ihr das Gelände betreten könnt. Den Eintritt muss jeder bezahlen, was ihr dann im Park unternehmen wollt müsst ihr dann entscheiden.
Wie bei den anderen beiden Parks gibt es die Möglichkeiten, ein Armband zu erwerben und alle Fahrgeschäfte zu nutzen oder die Attraktionen mit Coupons zu bezahlen.
Tivoli ist recht teuer und ein Armband rentiert sich schon, wenn man drei bis vier Fahrgeschäfte nutzen möchte.
Eines der thematisierten Restaurants. Tivoli bietet für jeden Geschmack etwas, von dänischen Spezialitäten über internationale Küche bis zum Fast Food ist hier alles vertreten.
Viele Menschen kommen auch einfach in den Park um ein besonderes Abendessen zu genießen.
Links seht ihr einen echten Klassiker, die "Rutschebanen". Diese Achterbahn ist jetzt schon 90 Jahre alt und dreht noch immer ihre Runden. Das Besondere an dieser Bahn ist der in jedem Zug mitfahrende Bremser, der für die Geschwindigkeit der Züge verantwortlich ist - ein echter Traumjob.
Trotz ihres Alters bietet die Bahn eine tolle und überraschende Fahrt und darf bei keinem Parkbesuch fehlen. Im übrigen ist diese Bahn ein Vorbild für viele Achterbahnen weltweit.
Oben und rechts: In dieser Saison ist Tivoli um eine Attraktion reicher, mit "Dæmon" wurde ein B&M Floorless Coaster im chinesichen Themenbereich eröffnet. Diese Bahn ist wunderbar in den Bereich integriert und bietet, vor allem in der Frontrow, eine recht kurze aber schöne Fahrt.
In der Station klappt der Boden unter den Mitfahrern zur Seite und gibt den Blick auf die Schienen frei. Schnell wird der Lifthill erklommen und die Fahrt durch die drei Inverionen kann beginnen.
Nach dem Lifthill geht es in eine in luftiger Höhe durchfahrene Helix, welche im First Drop endet.
Nach der Abfahrt folgt mit dem Looping der erste überschlag.
Direkt nach dem Looping geht es in den Immelmann-Looping. Man kommt sehr dicht an die Bahn heran und kann gute Fotos schiessen sowie die Mitfahrer beobachten.

Unten:Die letzte Inversion (und mein persönlicher Lieblings überschlag) ist die Zero-G-Roll. Bei diesem Element dreht sich der Zug auf einem Hügel einmal um seine Längsachse und lässt seine Mitfahrer für einen kurzen Augeblick "schwerelos" werden.

Rechts: seht ihr die Zero-G-Roll von der Seite.
Danach folgt nur noch eine schnelle Kurvenkombination und die Schlussbremse wird erreicht.
"Dæmon" ist eine sehr gute Achterbahn, jedoch wirklich sehr kurz. Die Fahrt ist abwechslungsreich und recht weich, die Überschläge werden aber in einer so schnellen Abfolge durchfahren das der Mitfahrer sie kaum wahrnehmen kann. Für den Park ist diese Bahn eine richtige Bereicherung, im internationalen Vergleich jedoch gibt es deutlich bessere Bahnen.
Dieses Urteil soll jedoch nicht von einer Fahrt abhalten!
Hier seht ihr eine weitere Attraktion. "Monsunen" ist ein Fliegender Teppich, in dem die Mitfahrer mit hängenden Beinen "schwerelos" werden. Durch Wasserfontänen wird die Fahrt noch spektakulärer, wirklich nass wird man jedoch nicht.
Ein abendlicher Eindruck des beleuchteten Tivolis. Jeden Abend findet 30 Minuten vor der Schließung des Parks auf dem See mit "Tivilo Illuminations" eine Show statt, die man nicht versäumen sollte. Mit Wasserfontänen, Lasern und anderen Lichteffekten sowie Musik und Feuer wird den Besuchern eine Gänsehautshow geboten.
Aber auch sonst ist ein Besuch im Tivoli bei Dunkelheit etwas unbeschreibliches, der gesamte Park wird mit bunten Lampen fantasievoll erleuchtet.

Auch ein Besuch im Tivoli ist jedem nur ans Herz zu legen. Im ganzen Park spürt man die Tradition und die Liebe, mit der sich dieser Park seinen weltweiten Ruf erarbeitet hat.
Sicherlich ist ein Besuch nicht mit einem Ausflug in einen "reinen" Attraktionenpark zu vergleichen, einige der Fahrgeschäfte brauchen einen Vergleich aber nicht zu scheuen. Es ist aber die Gesamtkombination aus Attraktionen, Restaurants, Bühnen und Natur, die Tivoli ausmachen.

Ein Wehrmutstropfen ist jedoch die Preispolitik des Parks, ein Besuch ist richtig teuer. Nachdem man schon 9 € für den Eintritt bezahlen muss kommen für die Coupons oder den "Turpass" noch weitere Ausgaben auf einen zu. So kostet der "Turpass" zur Nutzung aller Fahrgeschäfte weitere 27 €, eine Fahrt mit "Dæmon" per Coupons bezahlt kostet 9 €! Wenn es einem also nur um die Attraktionen geht kommt man in einem deutschen Freizeitpark deutlich billiger weg.


Das war mein kurzer und subjektiver Bericht über die drei besuchten Parks unserer Nordtour 2004. In allen Parks gibt es noch viele weitere Attraktionen, sie alle vorzustellen hätte hier jedoch den Rahmen gesprengt.
Ein Besuch in einem oder allen Parks kann jedoch von meiner Seite aus nur jedem ans Herz gelegt werden, jeder Park hat seinen eigenen Charme und viele sehr gute Fahrgeschäfte. Langeweile hatte ich zu keiner Zeit!
Solltet ihr Fragen oder Anregungen haben steht euch meine e-mail Adresse natürlich zur Verfügung:

lars@nordwand.net